— 11.02.2016 Franziska Timmel —
Inzwischen schreiben wir Januar 2016, der Weihnachtstrubel liegt hinter uns, auch die Bilder vom Silvesterfeuerwerk verblassen. Zeit für neue Ziele und Wünsche – der Eine wünscht sich, vielleicht 2016 nach Sri Lanka zu verreisen, – ich habe mir zum Ziel gesetzt von meiner Reise mit DIAMIR Ende vergangenen Jahres zu berichten.
Ankunft in Sri Lanka: Erste Schritte und Empfang
12 Teilnehmer, plus meiner Wenigkeit – haben am 14.11.2015 ein Ziel:
Sri Lanka: Da wo der Pfeffer wächst. Und noch vieles mehr! Wir schwebten im neuen A350 der Qatar Air durch Raum und Zeit und kamen an im strahlend schönen Sri Lanka, dem Land des Lächelns, der Träne Indiens. Sri Lanka, zu Kolonialzeiten einst Ceylon genannt, hat viele Namen und bezieht nicht nur landschaftlich gesehen, sondern auch auf Handelsebene eine Art Alleinstellung im indischen Ozean.
Vor Ort wurden wir herzlichst empfangen vom lokalen Team, mit Ruwan unserem Reiseleiter, Sunil – der Mann für Alles und „Jay“ dem Busfahrer. Wir näherten uns am ersten Tag bei heftigem Regen dem „kulturellen Dreieck“ und fuhren nach Dambulla, knapp 4 Stunden Fahrt nach dem langen Flug machen hier jedoch nichts aus, denn man ist eh geschafft und müde und hat so etwas Zeit, die Augen zu schließen oder beim Blick aus dem Fenster die Landschaft des gerade betretenen Landes aufzusaugen.
Tempel, Tiere und Ruinenstädte
Ruwan gab einige Fakten zum Besten. Die Höhlentempel von Dambulla mit hunderten Versionen von Buddha-Abbildern verschiedener Epochen gaben einen guten Einblick in die Geschichte und Bedeutung des Buddhismus. Aber auch die verlassenen Ruinenstädte Annuradhapura und Polonnaruwa sollten nicht fehlen, beide Orte verhüllen eine tief verwurzelte Geschichte.
Nicht zu schweigen von dem tierischen Beiwerk allerorts – ob Ceylon – Hutaffen, die witzigen Weißbartlanguren oder Bengalenwarane, Geckos, Schmetterlinge oder Eisvögel: überall fleucht und kreucht es.
Praktische Tipps zu Wetter und Wärme
Diese ersten Tage dienen wunderbar der Akklimatisierung, man wird mit Land und Leute und vor allem der Wärme vertraut – langsam gewöhnt man sich an den ständigen Begleiter. 😉 Auch lernt man die Überraschungen des Alltags zu meistern und verlässt kein Bus oder Hotel mehr ohne Regenschirm. Je nach Saison gehören kurze, heftige Schauer in der Region – der Trockenzone – dazu. Doch deswegen reisen wir mit Profis: Sonil erinnert jeden von uns an die empfohlene Menge Wasserproviant, als auch an einen Regenschirm.
Hunderte Jahre alte Wasserkraft: Gut für die Artenvielfalt
Auf Grund der klimatischen und vegetativen Gegebenheiten tüftelten die Könige Sri Lankas vor hunderten von Jahren an einem ausgeklügelten und bis heute praktikablen Wasserstau-System. So ist das komplette Land von zahlreichen Stauseen bedeckt. Bauern konnten so Jahreszeitenunabhängig ernten und haushalten. Dementsprechend entwickelte sich natürlich die Flora und Fauna. Über 450 Vogelarten bevölkern die Insel, davon mind. 30 endemische.
Drei UNESCO-Welterbe-Stationen in Sri Lanka
Davon finden sich besonders viele in der zentralen Bergregion, den wunderschönen Gebirgszügen der Knuckles Ranges, wo uns mehr als nur ein guter Ausblick auf Berge wie den hervorragende Lakegala gewährt wurde während unserer schweißtreibenden Wanderungen. Seit 2009 zählen die „Knöchelberge“ mit seiner Artenvielfalt, gemeinsam mit den Horton Plains und Peak Wilderness zum UNESCO-Welterbe.
Fakten: Was Touristen meist noch nicht über Sri Lanka wissen …
Doch wollen wir mal festhalten was mich jenseits der Dinge die man weiß oder voraussetzt, nachhaltig beeindruckte:
- kaum findet man auf Sri Lanka Fast Food Ketten, außer in den Großstädten (Colombo, Negombo und Kandy)
- Coca Cola beherrscht hier nicht den Markt: probiere stattdessen das lokale „Coke-Getränk“ der Marke „Elephant House“
- trotz relativ hohem Anteil Muslimisch-Gläubiger kann man behaupten Sri Lanka stehe für gleichberechtigte Verhältnisse zwischen Männern und Frauen ein
- 2004 war Sri Lanka eines der ersten Länder mit einer weiblichen Präsidentin an der Regierungsspitze
- Schuluniformen gehören zu den Traditionen und schaffen gleichzeitig eine ebenbürtige Ebene für Kinder aus verschiedenen Schichten, offensichtlich ist das Bildungssystem eines der wenigen positiven Überbleibsel aus Kolonialzeiten
- TukTuks bedürfen den Mut zum sicheren Handeln, um in touristischen Ballungsräumen den Touristen jedoch die Angst zu nehmen sich übers Ohr hauen zu lassen gibt es sogenannte „Meter-Taxi“-Tuk Tuks. Diese veranschlagen feste Preise pro 100 Meter.
- Die King-Coconut Palme ist ein Alles-Könner: aus ihr wird jede Faser verwendet. So trinken die Einheimischen,- als auch die Touristen – liebend gern das „Wasser“ im Inneren der Kokosnuss, das Gelee wird gegessen oder als Kokos-Mark verwendet, auch wird daraus und aus dem festen Fleisch zur Schale hin Öl gewonnen – hauptsächlich für die Wellness- und Schönheitsindustrie. Sehr beliebt zur Pflege der Haare. Aus den Fasern der Blätter werden Körbe und Matten geflochten. Aus den Blüten wird honigartiger Sirup gewonnen und Schnaps gebrannt: Arak. Ihre getrockneten Nussschalen ergeben ein ausgezeichnetes Brennmittel. Aus dem Palmstamm schließlich werden Möbel hergestellt.
- An Feiertagen, zu denen auch Vollmondtage im Buddhismus zählen, darf kein Alkohol ausgeschenkt oder verkauft werden! Bei Deutschen Touristen wird aber oft eine Ausnahme gemacht, sodass es dennoch ein kühles Blondes gibt;) Außerdem gibt es an solchen Tagen oder familiären Ereignissen immer Milchreis zum Curry. Gegessen wird sowieso grundsätzlich mit den Fingern der rechten Hand! (Keine Angst, im Hotel sind sie auf westliches Klientel eingestellt, sodass man auch nicht jeden Morgen mit Curry den Tag beginnen muss.)
Adam’s Peak: Wasserreich, blühendes Grün, seicht hügelige Landschaft
Strahlend schönes Land, und wie es stimmt: Wasser strömt aus allen Ecken, Grün sprießt es aus jedem Samen, zarte Hügel schmiegen sich in die Landschaft, majestätisch krönt im Zentrum des Hochlandes: der Adam’s Peak, der Berg der alle Religionen vereint und jeden der es mit seinen knapp 5600 Stufen aufnehmen will, empfängt.
Für mich ist er ein besonderer Berg, wenn auch kein besonders hoher. Doch seine dominante, frei stehende Art, sowie sein ebenmäßiger, pyramidenförmiger Gipfel der einen markanten Schatten im Morgengrauen wirft wenn oben der Gong eines jeden erschöpften Pilgers ertönt, geben ihm eine ganz eigene Autorität.
Nun lasse ich die Bilder sprechen….Danke, Sri Lanka für diese Eindrücke!
Eure Franziska Timmel
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